Otto Schmitz-Hübsch

Betriebsgründung

Otto Schmitz-Hübsch (1867-1950) entstammte einer alten niederrheinischen Landwirtsfamilie. Nach Abstechern an die Landwirtschaftliche Hochschule Berlin und die Staatliche Gartenbauschule im belgischen Gent unternahm er ausgedehnte Studienreisen in die Obstbaugebiete Belgiens und Frankreichs. Nachdem sein Entschluss feststand, zunächst eine Baumschule und später einen Obstbaubetrieb zu gründen, suchte er zwei Jahre lang nach geeignetem Terrain und fand es schließlich im Vorgebirge, einer sehr fruchtbaren Region westlich des Rheins zwischen Köln und Bonn.

Durch seine engen Verbindungen zu französischen Baumschulisten und Obstbauern, lernte er schon früh die Vorteile der dort schon verwendeten schwachwachsenden Unterlagen im Kernobstbau kennen und brachte sie als Erster nach Deutschland. Nachdem er 1896 in Merten 12,5 ha besten Ackerboden erworben hatte, bepflanzte er diese Fläche mit der schwachwachsenden Apfel-Unterlage „Roter Metzer Paradies“, später M8 genannt, und ab 1905 mit der Apfel-Unterlage „Gelben Metzer Paradies“, später M9 genannt. Einen Teil der Fläche bepflanzte er als Mutterbeete, um damit diese Unterlagen zu vermehren, und auf einem weiteren Teil zog er baumschulmäßig  Apfel-Buschbäume an. Ab Herbst 1898 legte er damit eigene Obstplantagen an, und später, nachdem er größere Mengen an Bäumen produzierte, begann er mit dem Baumschulverkauf. Ebenso vermehrte und pflanzte er Birnenbäume, die er auf der Unterlage „Quitte“ veredelte.

Die Apfelbäume auf diesen Paradies-Unterlagen und als Buschbäume mit langem Fruchtholz erzogen, brachten frühe und reiche Ernten mit hervorragenden Qualitäten. Die Birnenbäume auf den Quitten-Unterlagen wurden vornehmlich in strengen Palmetten-Formen erzogen, mit kräftigen Leitästen und kurzem Fruchtholz. Je nach Wüchsigkeit der Sorte wurden die Palmetten-Formen „Senkrechter Schnurbaum“, „U-Form“, „Doppelte-U-Form“ oder „Verrier-Palmette“ verwendet, die an Spaliermauern oder an Frei-Spalieren formiert wurden. Diese Anbauform eignete sich besonders für Birnen und erbrachte große Ernten mit besten Qualitäten. Versuche, auch Apfelbäume in diese strengen Formen zu „zwingen“, führten zu weniger guten Resultaten.

Bild von 1907
Quelle: Archiv Schmitz-Hübsch
Zur Verfügung gestellt von Elmar Schmitz-Hübsch

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Raum: Persönlichkeiten Vitrine: Otto Schmitz-Hübsch
Raum: Obstbau- und Baumschulbetriebe Vitrine: Betriebsleiter/innen
Galerie: Schmitz-Hübsch Otto, Baumsch.- Obstbau
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Datensatz 7459 wurde zuletzt bearbeitet von fb am 17.11.2019 um 16:32 Uhr
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