"Das Ahrtal. Blick auf Dernau 2012

Qualität der Ahrwein - Jahrgänge von 1833 bis 1995 

1833  mittelmäßig und viel
1834   viel und vorzüglich
1835  mittelmäßig, Halleyscher Komet
1836  mittelmäßig, aber wenig
1837  wurde statt Essig gebraucht
1838  schlecht und wenig
1839  guter Tischwein, auch nicht viel
1840  sehr schlecht und wenig
1841  etwas mehr und besser als 1840, ohne die sogenannte Laubsang, wodurch alle Stöcke
         wie verbrannt aussahen, wäre er recht gut geworden. Fuder 120 Rthlr.(Reichsthaler)
1842  nach 1834 der beste, jedoch nur ½ Herbst, sehr teuer bezahlt und rasch verkauft.
1843  sehr schlecht und wenig, es war ein teures und missratenes Jahr
1844  schlecht und wenig
1845  ziemlich, wenigstens besser als 1844, pro Fuder 100-120 Rthlr, später billiger
1846  sehr gut und viel, bis zu 300 Rthlr verkauft
1847  schlecht und viel, wurde zuletzt noch  zu 30 – 40 Rthlr verkauft, von den Wirten zu
         2 sgr (Silbergroschen) das Quart verzapft.
1848  ziemlich gut, Fuder zu 80 – 100 Rthlr, wäre teurer verkauft worden , wenn nicht die
         Revolution.
1849  ziemlich viel Wein, 50% Herbst, Qualität mäßig, Fuder 80 – 100 Rthlr
1850  schlecht und sauer, Fuder 20 – 25 Rthlr
1851  schlecht und sauer, Fuder 10 – 15 Rthlr
1852  guter Wein, Fuder 80 – 100 Rthlr
1853  schlechter als 1852
1854  gut, aber wenig
1855  besser und mehr
1856  geringer Wein
1857  schöner Sommer, 50% Herbst, besser als 1846, wurden anfangs die geringen noch
         unter 100 Rthlr und später zu 1500, ja sogar 1800 Rthlr pro Fuder gezahlt
1858  gut, jedoch nicht wie 1857. Vom 1.September bis 6.Oktober war der donatische
         Komet sichtbar
1859  schöner Sommer wie 1857, geringerer Wein wie 1858 auf einzelnen Plätzen
1860  sehr schlecht, wurde allgemein Garibaldi genannt, Kriegsheld
1861  auf einzelnen Plätzen besser als 1859
1862  guter Jahrgang
1863  mittelmäßig, halber Herbst
1864  mittelmäßig,halber Herbst
1865  ausgezeichnet und viel, Preis des Jahrhunderts
1866  sehr viel, aber schlecht
1867  etwas weniger und gering
1868  mittelmäßig, sehr gut
1869  Quantität viel, Qualität
1870  mittlerer Herbst
1871  schlecht, (deutsches Siegesjahr)
1872  fast garnichts, kaum eine Probe
1873  erfroren
1874  guter halber Herbst
1875  sehr guter Wein, voll und reif
1876  Gott sei Lob und Dank, gut und teuer
1877  garnichts, viel Regen
1878  schlecht
1879  sehr schlecht
1880  gut und viel
1881  Hauptjahr
1882  sehr wenig und schlecht, Stock erfroren
1883  voller Herbst, viel Säure
1884  mittelmäßig, aber sehr viel
1885  guter Tischwein, schlecht bezahlt
1886  viel und vorzüglich
1887  zu wenig
1888  kühler Sommer, früher Herbst
1889  gutes Jahr
1890  viel, aber zu sauer
1891  ganz sauer und missraten
1892  50% bis 60% Herbst, mittelgut
1893  50% bis 60% Herbst, sehr gut
1894  50% Herbst, Rohfäule, frühe Lese, schlecht
1895  75% Herbst, guter Wein und hoch bezahlt
1896  75% Herbst ,gering, nur Schoppenwein
1897  30% Herbst, Oktoberwein, gut, viel Sauerwurm
1898  30% Herbst, Sauerwurm und alle Blattkrankheiten, Wein mittel
1899  30 bis 50% Herbst, bei hohem Mostgewicht nur Mittelwein
1900  erstes olympisches Jahr in dem neuen Jahrhundert, 50% Herbst, schwerer
         Maifrost am 20. Mai, Wein sehr gut
1901  50% Herbst, Sauerwurm, Wein gering, fiel beim Lagern ab
 1903  60% Herbst, dünn und sauer
1904  75% Herbst, gut und hoch bezahlt
1905  25% Herbst, Wein mittel, Peronosporaschaden an den Trauben
1906  30% bis ½ Herbst, wieder Peronospora, Wein klein
1907  60% Herbst, am 27. April hoher Schnee, Wein gut bis mittel
19o8  50% Herbst, leichter Wein
1909  50%Herbst, Rohfäule, Frühlese, geringer Wein
1910  25% Herbst, Mittelwein, Sauerwurm, Sturm im Sommer, der viele Obstbäume
         knickte
1911  voller Herbst, sehr gut, trocken heißer Sommer, Kometenjahrgang, Jahrhundertwein
1912  voller Herbst, roher Säuerling
1913  25% Herbst, Mittelwein, viel Sauerwurm
1914  50% Herbst, Mittelwein, keine Nachfrage wegen Krieges
1915  75% bis voller Herbst, guter Wein und hoher Preis
1916  50% Herbst, Oktoberfrost, Frühlese, Mittelwein
1917  75% Herbst, sehr guter wein, später Austrieb, frühe Ernte, Supersommer große Dürre
1918  30% Herbst, Mittelwein
1919  30% Herbst, Frostwein, gering
1920  75% Herbst, gut
1921  75% Herbst, sehr gut, Überdurchschnitt
1922  75% Herbst, recht sauer mit Frostgeschmack
1923  Fehlherbst wegen Maifrost, Qualität jedoch gut
1924  50 bis 60% Herbst, Mittelwein
1925  30 bis 60% Herbst, guter Mittelwein
1926  30% Herbst, Nebenlagen im Mai erfroren
1927  60% Herbst, guter Mittelwein
1928  50% Herbst, Säuerling
1929  30% Herbst, gut bis sehr gut, gute Mostgewichte, extremer Frost im Februar, im März
         musste Eisdecke auf der Ahr gesprengt werden
1930  50% Herbst, Mittelwein
1931  voller Herbst, kleiner Preis, Mittelwein
1932  50% Herbst, guter Schoppenwein, Frühfrost
1933  75% Herbst, gut bis sehr gut
1934  voller Herbst,  guter Jahrgang, Fassmangel, wenig Säure
1935  grosse Ernte
1936  50% Herbst
1937  60% Herbst, hohe Mostgewichte durch guten warmen Sommer
1938  50% Herbst, guter Mittelwein
1939  75% Herbst, Mittelwein
1940  60% Herbst, Mittelqualität
1941  30% Herbst, Qualität, hoher Durchschnitt
1942  75% Herbst, guter Wein
1943  75%Herbst, guter Wein
1944  gute Ernte, mittlere Qualität
1945  hervorragende Qualität, ganz kleine Ernte, bedingt durch die Kriegsverhältnisse
1946  60% Herbst, schlechte Witterung bei der Blüte, trotzdem reifer, gesunder Wein,
         sehr schöne gedeckte Farbe
1947  75% Herbst, sehr guter Wein, große Hitze und große Dürre. Die Niederschlagsmenge
          betrug von April bis August 208,2 mm.Ein bis dahin nie dagewesenes Minimum.
          Mostgewichte bei Spätburgunder 72 – 98 Grad bei 4,7 – 7,9 Säure, durch Säuremangel
          kurzlebig.
1948  voller Herbst, hervorragend harmonischer Wein, stahlig und kräftig, Farbe lässt zu
         wünschen  übrig
1949  Die Lese der Rotweintrauben begann an der Unterahr am 23.9. Jahrhundertwein,
         voll, süß, und vollreif, edler Wein, schöne Farbe. An der Ahr wurden ca 2700 hl
         (das entspricht 24,5 hl je ha) Weißwein und ca 5440 hl Rotwein (19,3 hl/ha) gekeltert.
         Mostgewicht zB bei Spätburgunder 80 bis 86 Grad, vereinzelt auch über 100 Grad, bei
         einem Säuregehalt von 6,9 – 9,4 Promille. Der Preis für Rotwein beträgt 3,10 – 4 DM
         und der Weißwein 2,50 bis 3,10 DM
1950  voller Herbst, Faßmangel, Wein muss größtenteils verbessert werden. Der Früh-
         burgunder  brachte infolge schlechten Blütenwetters geringen Ertrag. Mostgewichte in
         Bachem: 78-85 Grad, in Ahrweiler 75-100 Grad. Säuregehalt bei Portugieser 12-14,
         bei Spätburgunder 13-16 Promille. Sehr viel Arbeit erfordert die Beseitigung von
         Bombenschäden. Geburtsjahr des lieblichen Weines
1951  75% Herbst, Durchschnittswein, durch feuchten Sommer Probleme mit Krankheiten
1952  Qualität und Menge Durchschnitt
1953  überdurchschnittlich gut, Maifrost am Himmelfahrtstag
1954  60% Herbst, guter Durchschnittswein, verregnetes Weinjahr.
1955  von der Menge schwach, Qualität jedoch überdurchschnittlich, Mitte Oktober Frost
1956  nur 1 – 2% Ernte, große Frostperiode im Februar bis 28° minus
1957  25 bis 30% Herbst, hohe Ertragsausfälle durch Nachwirkungen des letzten Jahres,
         die verringerte Menge war aber gut.
1958  40% Herbst, noch Nachwirkungen von starkem Frost 1956, Qualität jedoch mittel-
         mäßig
1959  Jahrhundertwein, Menge gut, hohe Mostgewichte. Kein anderer Jahrgang hinterließ
         nach dem Krieg ein so nachhaltiger Eindruck
1960  voller Herbst, Qualität Durchschnitt
1961  Durchschnittsjahrgang mit etwas erhöhter Säure
1962  Durchschnittsjahrgang, früher Wintereinbruch, langer Winter
1963  überdurchschnittlich gut in Menge und Qualität
1964  60% Herbst, Jahrgang viel Säure, brauchte längere Faßreife
1965  kleiner Jahrgang, ½ Herbst, Qualität unter Durchschnitt
1966  60% Herbst, Qualität fruchtig und ausgeglichen
1967  Menge und Qualität gut bis sehr gut, feuchter Herbst, Fäulnis, Filtrationsprobleme
1968  mäßiger Jahrgang, nicht allzu hohe Reife
1969  gute Ernte, überdurchschnittlich füllige Weine
1970  Jahrgang ohne Probleme, Erträge hoch, gute Reife, gute Mostgewichte
1971  75% Ernte, gute Qualität, ansprechende Weine
1972  katastrophaler Jahrgang, Vegetation 2-3 Wochen zurück, Anfang Okt. Frühfrost
         Trauben unterschiedlich reif, Wein Frostgeschmack, ganze Weinberge wurden
         nicht geerntet
1973  75% Herbst, gute Qualität, über Durchschnitt
1974  75% Herbst, Durchschnitt, Jahrgang ansonsten problemlos
1975  voller Herbst, Qualität sehr gut über Durchschnitt, früher Herbst
1976  Jahrhundertwein, extrem hohe Mostgewichte durch große Trockenheit, etwas Säure-
         mangel, früher Herbst
1977  75% Herbst, Menge und Qualität mäßig
1978  50% Herbst, Qualität mittelmäßig, Frühburgunder fast Null Ertrag
1979  voller Herbst, großer Jahrgang, Menge und Qualität gut, frühe Reife
1980  zu Blütenbeginn einsetzende Schlechtwetterperiode, Blütenstände verfault,
         25 – 30% Herbst, Qualität mittelgut
1981  50% Herbst, Qualität durchschnittlich
1982  120 – 150% Ernte, Qualität trotzdem gut, Probleme mit Faßraum, Absatz schwierig
1983  110 – 140% Ernte, überdurchschnittliche Qualität
1984  60% Herbst, hohe Säure, Problem späte Reife
1985  ½ Herbst, Durchschnitt bei Qualität und Menge, gesunde Ware, Jahr des Glykol-
         skandals. Die Ahrweine blieben sauber
1986  Ernteausfälle durch Hagelschlag (17.Juni), Qualität gut
1987  später Austrieb, sehr späte Ernte, ¾ Herbst, Qualität mäßig
1988  40 – 50% Herbst, Qualität gut bis sehr gut, in verschiedenen Lagen hohe Mostgew.
1989  75% Herbst, Qualität hoch
1990  75% Herbst, Qualität leicht über Durchschnitt
1991  50 – 60% Herbst, Qualität unter Durchschnitt , Probleme  mit Fäulnis und Farbe
1992  über 150% Menge, Qualität erstaunlich gut, viele Trauben blieben hängen, große
         Probleme mit Faßraum
1993  voller Herbst, Qualität gut bis sehr gut, hohe Mostgewichte in verschiedenen Lagen
         und bei später Ernte. Früher Austrieb ,frühe Ernte. Reduzierung der Menge durch
         Anschnitt im Frühjahr
1994  voller Herbst, Auswirkung von verhaltenem Anschnitt, Qualität
1995  80% Herbst, nasser September, verschiedene Fäulnisbildungen bei  spätreifenden Sorten, hohe, bis sehr gute Mostgewichte. Von allen Anbaugebieten schnitt die Ahr  überdurchschnittlich ab.

 

Bild von 1996
Text- und Bildbearbeitung: Anton Dick; Elmar Schmitz-Hübsch; Franz Bellinghausen
Zur Verfügung gestellt von Dr. Adrian Engel; Foto: Elmar Schmitz-Hübsch

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Datensatz 10747 wurde zuletzt bearbeitet von fb/ad am 30.01.2018 um 17:42 Uhr
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